Papiervorbereitung
Pro Kind 3-5 werden verschiedene Stücke aus Papier und dünner Pappe vorbereitet. Dazu werden die Papierstücke regelmäßig und im gleichmäßigen Abstand mit einem Cutter eingeschlitzt. Die Ränder bleiben dabei in einer Breite von ca. 1,0 cm unversehrt- sie halten die Form und sorgen für die Stabilität bei der Bearbeitung mit den Formen. Die Papiere sollten sich in folgenden Merkmalen unterscheiden:
Papierstärke Gut brauchbar sind alle Papiersorten zwischen 80 g/ m2 (z.B. gängiges Kopierpapier) und 130 g/m2 (z.B. farbiges Tonpapier). Zeitungspapier ist zu labil, richtige Pappe zu dick.
Format Die Wahl des Formats gehört unmittelbar zur Formfindung: Möglich sind eigentlich alle Formate, die eine gewisse Fläche zur Verformung haben, also Hoch- und Querformate, Quadrate oder ganz unregelmäßige Formate.
Schlitze Die Form bildet sich am schönsten, wenn die Schlitze parallel zueinander und im gleichen Abstand nicht zu breit geschnitten sind. Art und Abstand der Schlitze beeinflussen die Formfindung ganz wesentlich. Die Schlitze können dabei parallel zur Papierkante, diagonal oder in ganz freier Richtung geschnitten werden. Die Breite variiert von schmal (Abstand bis ca. 5 mm) bis breit (Abstand bis ca. 10 mm). Eine weitere Variante ist die partielle Schlitzung, d.h. ein Teil des Papiers bleibt glatt und ungeschlitzt.
Farbe + Oberfläche So wie Schneckengehäuse außen und innen unterschiedlich gefärbt und gestaltet sind, so kann man auch im Experiment mit Papier arbeiten, das zwei verschiedene Farben oder Oberflächenstrukturen hat. Durch diesen zusätzlichen Effekt lassen sich die Drehungen und Windungen der Gehäuseform besonders gut erkennen und nachvollziehen.
Papiergröße Je größer ein Papierstück ist, desto komplexer werden auch die Formen- es wird aber gleichzeitig immer schwieriger und anspruchsvoller. Die durchschnittliche Größe für das erste Experimentieren liegt im A4 – Format.
Formbildung
Zur Formbildung nimmt man das Papier vorsichtig in die Hände und versucht nun, durch Drehungen, Windungen und Verschränkungen zu einer interessanten, individuellen Gehäuseform zu kommen. Dabei kommt es zu grundsätzlich zwei unterschiedlichen Formtypen.
Symmetrie Ganz intuitiv entstehen symmetrische Gehäuseformen- weil man zwei Hände gleichzeitig symmetrisch bewegt (nach außen, innen, oben, unten), und weil so die Kräfteverhältnisse innerhalb der Form ausgeglichen sind. Dies ist wohl auch der Grund, warum wir solche Formen als „schön“ em
Asymmetrie Sehr spannend sind aber auch asymmetrische Gebilde, die in unendlichen Varianten geformt werden können. Es darf auch partiell geknickt, gefaltet oder geklebt werden. Diese Form zeigt sich hier von 4 Seiten und sieht dabei immer wieder anders aus.
Formfixierung
Die Formen werden nun in der gefundenen Position mit Klebestreifen fixiert. Je nach Papierstärke können die Formen hängend präsentiert werden. Am schönsten sieht es aus, wenn man die Formen an einem dünnen Nähfaden fast unsichtbar befestigt- so können sie sich frei im Raum drehen und bewegen.
SCHAU AN: GROSSE FORMENVIELFALT MIT EINFACHEM PAPIER
Je schmaler die Schlitzstreifen sind, desto organischer („runder“) wirkt die Form. Beobachte das Papier auch genau während der Formbildung- je weiter man das Papier krümmt, desto größer werden die Lufträume zwischen den Papierschlitzen.