Experiment Eisschalen
Phase 1: Tücher vorbereiten, wässern und aufhängen
Phase 2: durchhärten lassen, umdrehen, spielen….
Eisschalen fotogen
Experimentreihe Eisschalen
Das Klima und die natürlichen Rohstoffvorkommen eines Ortes stehen seit jeher in direktem Zusammenhang mit dem Bauen von Behausungen und Konstruktionen. Sie haben Einfluss auf Materialwahl, Konstruktion, Statik, Form, Gestalt, Bauprozess, Haltbarkeit und Funktion und sind somit wesentlich beteiligt am Bauprozess und am Ergebnis. Die Möglichkeiten und Erkenntnisse, die sich daraus im Winter ergeben können, werden in der Experimentreihe „Eisschalen“ getestet. Sie vermittelt spielerisch konstruktive und architektonische Prinzipien und lässt ganz nebenbei die kalten Außentemperaturen im Spiel vergessen. Wasser ist ein zunächst unerwartetes Baumaterial und dadurch besonders reizvoll. Durch die Veränderung der Aggregatzustände können vielfältige physikalische Beobachtungen gemacht werden, die direkte Auswirkungen auf den aktuellen Bauzustand haben. Beim Bau selbst spielen viele Faktoren eine Rolle: man muss sich handwerklich auf das Material Wasser einstellen, Erfahrungen in der Gruppenarbeit einsetzten und sich mit dem Bauprozess auseinandersetzen. Durch die kalten Außentemperaturen entsteht schnell der Wunsch nach einem schnelleren, optimierten Bauablauf.
Schalenkonstruktionen aus Hängeformen
Hängeformen entstehen allein durch Schwerkraft und die Materialeigenschaften. Ihre Form entspricht dem natürlichen Kräfteverlauf und bildet somit eine optimierte statische Form, die sehr stabil ist und umgedreht dann zur „Schalenkonstruktion“ wird. Die Materialstärke ist extrem dünn im Verhältnis zur Spannweite, was diese Konstruktionen so leicht und faszinierend macht.
In diesem Experiment werden die sich ergänzenden Eigenschaften der Materialien Wasser und Stoff genutzt. Der Stoff dient als Trägermaterial, das gefrierende Wasser fixiert die Schalenkonstruktion. In der Realität entspricht dieses konstruktive Prinzip dem bewehrten Stahlbeton- der Beton bildet die Masse (= Trägermaterial), die Stahlmatten und -stäbe stabilisieren und fixieren den gegossenen Beton. Diese Konstruktionen werden in der Realität für Dachschalen genutzt, die stützenfrei große Räume überspannen sollen – z.B. Markthallen, Flugzeughangars oder Tribünenüberdachungen.
Durchführung
Für das Experiment benötigt man saugfähige Tücher in verschiedenen Größen (Stoffwindeln, Küchenhandtücher, Stoffreste, Bettlaken), außerdem eine Unterkonstruktion zum Aufhängen der Tücher (Holzleisten oder Stöcke, dazu Schnüre und Klammern o.ä.) und natürlich Wasser.
Veröffentlichung + Informationen
Buchveröffentlichung im Verlag an der Ruhr
„Wie bauen Tiere? Wie bauen Menschen“ erscheint im Verlag an der Ruhr, in einer Werkreihe im Pappordner mit herausnehmbaren und kopierfähigen A4- Blättern. In 9 Kapiteln werden 9 Tiere, ihre Behausungen und ihre Analogie zur Architektur in mehr als 60 nachbaubaren Experimenten vorgestellt.
Buchveröffentlichung im Herder Verlag
Kreativ Bauen nach dem Vorbild der Natur
Veröffentlichung in kindergarten heute
(Fachzeitschrift für Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern) Heft 11-12/2009
– Experimente mit Wasser, Eis und Schnee
Wenn es draußen klirrend kalt ist, wird Wasser zu einem unerwarteten Baumaterial. Genaues Beobachten und Experimentieren ist gefragt, damit sogar aus Eis ein Unterschlupf auf Zeit entsteht. v